Viele fragen sich, ob es eine Tabelle gibt, mit der sich der Trennungsunterhalt direkt aus dem Einkommen des Ex-Partners ablesen lässt. Um dieser häufig gestellten Frage nachzugehen, haben wir eine Übersicht erstellt, die als Orientierungshilfe dienen kann. Dabei gilt jedoch zu beachten: Die Werte beziehen sich auf ein Modellbeispiel mit bestimmten Annahmen – etwa, dass ein Ehepartner kein Einkommen hat, keine Kinder vorhanden sind und beide Partner in einer Mietwohnung leben. Die Berechnung erfasst zudem lediglich den Trennungsunterhalt, nicht den nachehelichen Unterhalt. Dennoch kann unsere Tabelle eine erste Einschätzung ermöglichen. Für eine präzise und rechtsverbindliche Berechnung empfehlen wir Ihnen allerdings die rechtssichere Unterhaltsberechnung, die Sie hier beantragen können.
CHECKLISTE
Was ist der 'Ehegattenunterhalt'?
Der Ehegattenunterhalt umfasst den Trennungsunterhalt sowie nachehelichen Unterhalt - hier erfahren Sie das Wichtigste dazu.
Checkliste

Ehegattenunterhalt
Der Ehegattenunterhalt umfasst den Trennungsunterhalt sowie nachehelichen Unterhalt - hier erfahren Sie das Wichtigste dazu.
Was ist Trennungsunterhalt und wann ist er relevant?
Der Trennungsunterhalt soll sicherstellen, dass ein wirtschaftlich schwächerer Ehepartner nach der Trennung finanziell abgesichert ist. Er dient jedoch nur der Übergangszeit bis zur Scheidung und nicht einer dauerhaften Versorgung.
Auch wichtig: Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen Mann und Frau. Der besserverdienende Partner – unabhängig vom Geschlecht – kann unterhaltspflichtig sein.
Beispieltabelle für Unterhalt für Ehefrau / Ehemann
Die folgende Tabelle zeigt mögliche Unterhaltsbeträge für einen Ehepartner ohne eigenes Einkommen. Grundlage ist das bereinigte Nettoeinkommen des besserverdienenden Partners (Partner A).
Bereinigtes Nettoeinkommen (€) | Voller Trennungsunterhalt (€) | Gekürzter Trennungsunterhalt (€) |
1.900 | 769,50 | 300 |
2.000 | 810 | 400 |
2.600 | 1.053 | 1.000 |
3.000 | 1.215 | Trennungsunterhalt wird nicht gekürzt |
3.500 | 1.417,50 | Trennungsunterhalt wird nicht gekürzt |
4.000 | 1.620 | Trennungsunterhalt wird nicht gekürzt |
Wie berechnet sich der Trennungsunterhalt?
Zur Erklärung, wie die Zahlen zustandekommen, wenn Sie vor allem so eine Tabelle ursprünglich aus dem Kindesunterhalt kennen.
- Ermittlung des relevanten Einkommens: Zunächst wird das bereinigte Nettoeinkommen des unterhaltspflichtigen Partners ermittelt. Zum Beispiel liegt es bei einem Mindestlohnverdiener (12,41 €/Std., 40h-Woche) nach Abzügen bei etwa 1.800 €.
- Erwerbstätigenbonus: 10 % des Einkommens (hier 180 €) verbleiben beim Unterhaltspflichtigen als Anreiz zur Erwerbstätigkeit.
- Trennungsunterhalt (45 %): Von den verbleibenden 1.620 € werden 45 % als Unterhalt angesetzt = 729 €.
- Prüfung des Selbstbehalts: Der gesetzliche Selbstbehalt liegt bei 1.600 €. Falls nach Zahlung des Unterhalts dieser unterschritten würde, erfolgt eine Kürzung.
Wann wird der Unterhalt nicht gekürzt?
Sobald das Einkommen des zahlungspflichtigen Partners hoch genug ist, um den Unterhalt zu zahlen und dennoch mindestens 1.600 € zur eigenen Lebensführung zu behalten, wird der Unterhalt nicht mehr reduziert. Dies ist in unserer Tabelle ab einem Einkommen von ca. 3.000 € der Fall.
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Typische Fehler bei der Berechnung des Trennungsunterhalts
Die Berechnung des Trennungsunterhalts ist komplex und hängt von verschiedenen persönlichen Umständen ab. Oftmals passieren hierbei Fehler, die zu falschen Erwartungen oder finanziellen Nachteilen führen können
Welche sind das?
- Den Unterhalt nicht individuell berechnen – Der Unterhaltsbetrag kann nicht einfach pauschal aus einer Tabelle abgelesen werden. Jeder Fall ist einzigartig und muss genau geprüft werden.
- Darauf hoffen, dass der Trennungsunterhalt von selbst gezahlt wird – Eine klare Regelung oder eine schriftliche Vereinbarung sind oft notwendig, um den Unterhalt zu erhalten.
- Kinderunterhalt und Trennungsunterhalt vermischen – Kindesunterhalt hat Vorrang und wird zuerst berechnet. Erst danach kann der Trennungsunterhalt ermittelt werden.
- Den Selbstbehalt nicht berücksichtigen – Wer Trennungsunterhalt zahlt, muss mindestens 1.600 € für den eigenen Lebensunterhalt behalten.
- Eigene Einnahmen des Berechtigten ignorieren – Wenn der Unterhaltsberechtigte selbst Geld verdient, mindert dies den Anspruch.
- Den Wohnvorteil nicht einrechnen – Wer mietfrei in der gemeinsamen Immobilie wohnt, hat ein fiktives Einkommen, das berücksichtigt wird.
- Einkommensänderungen nicht anpassen – Gehaltsschwankungen oder neue Lebensumstände können den Unterhaltsanspruch verändern.
- Zeit nach dem Trennungsjahr nicht beachten – Während des ersten Trennungsjahres gelten oft andere Regelungen als danach.
Alles in allem
Die Höhe des Trennungsunterhalts für Ehefrau oder Ehemann hängt von vielen persönlichen Faktoren ab. Unsere Tabelle kann eine erste Orientierung geben, ersetzt jedoch keine individuelle Berechnung. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie Anspruch auf Unterhalt haben oder Zahlungen leisten müssen, können Sie uns unverbindlich kontaktieren. Finden Sie weiterhin bei uns häufig gestellte Fragen zur Unterhaltsberechnung, speziell zu der des Trennungsunterhalts, wie:
Kann man Trennungsunterhalt rückwirkend erhalten?
Darf man auf Trennungsunterhalt verzichten?
Wie lange kann man Trennungsunterhalt beziehen?
Ferner finden Sie auf unserer Schwesterseite Angebote für die Online-Scheidung. Was viele oft dabei als erstes zur Rate ziehen, ist unser kostenloser Kostenvoranschlag für Ihre Scheidung - lassen Sie ihn sich noch heute gern gratis zusenden.