Wer zahlt neue Kindersitze?

Braucht man nach der Trennung doppelt so viele?

Mann Frau Kind Auto iurFRIEND® AG

Montag, 23.12.2024 , geschrieben von iurFRIEND-Redaktion

Nach einer Trennung ändern sich viele Alltagsroutinen – auch, wenn es um die Sicherheit der Kinder im Auto geht. Wer übernimmt die Kosten für Kindersitze? Wie viele sind tatsächlich nötig? Und was, wenn beide Eltern ein Auto haben? Diese Fragen sind nicht nur praktisch, sondern können auch finanzielle Streitpunkte sein. Falls Sie sich gerade damit beschäftigen und Klarheit zu fairen Kostenaufteilungen wünschen, können Sie heute noch Ihre Unterhaltsberechnung bei uns beantragen – einfach, rechtssicher und bequem online durchführbar.

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Wie können wir die Trennung & Scheidung für unsere Kinder gestalten?

Die Scheidung ist insbesondere für die Kinder belastend. Wie können Sie als Eltern Ihre Kinder entlasten?

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Trennung und Scheidung mit Kind

Auf diese Aspekte sollten Sie bei einer Trennung und Scheidung mit Kind achten.

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Wie viele Sitze werden wirklich benötigt?

Die Anzahl der benötigten Sitze hängt von der Betreuungssituation ab. Hier sind drei typische Szenarien.

Wechselmodell (50/50 Betreuung)

Beide Eltern betreuen die Kinder gleich viel. In Fall des Wechselmodells sind vier Sitze sinnvoll – zwei in jedem Auto. So bleiben beide Eltern flexibel, ohne die Sitze ständig umbauen zu müssen.

Residenzmodell (ein Hauptbetreuer)

Die Kinder wohnen überwiegend bei einem Elternteil. Dieser benötigt zwei Sitze in seinem Auto. Der andere Elternteil kann entweder ebenfalls zwei Sitze kaufen oder die vorhandenen Sitze bei Bedarf ausleihen. Das erfordert jedoch eine gute Absprache.

2 oder 4 Sitze bei 2 Kindern? Vor- und Nachteile im Vergleich

Nach einer Trennung gibt es zwei Möglichkeiten: Jeder Elternteil hat eigene Sitze für sein Auto (feste Installation), oder die vorhandenen Sitze werden zwischen den Autos ausgetauscht. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile:

 

KriteriumVier Sitze (fest installiert)Zwei Sitze (zum Austausch)
KostenHöhere Kosten, da vier Sitze benötigt werden.Günstiger, da nur zwei Sitze angeschafft werden.
KomfortSitze bleiben dauerhaft im Auto, kein Umbau nötig.Sitze müssen regelmäßig aus- und eingebaut werden.
SicherheitEinmal korrekt installiert, ist das Risiko von falscher Handhabung gering.Risiko von Installationsfehlern bei häufigem Umbau.
OrganisationKein Abstimmungsbedarf mit dem anderen Elternteil.Hohe Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft erforderlich.
PraktikabilitätEinfach im Alltag, unabhängig vom anderen Elternteil.Nur sinnvoll bei seltener Nutzung des zweiten Autos.

 

Die Entscheidung hängt stark davon ab, wie häufig die Kinder zwischen den Autos wechseln und wie gut die Eltern kommunizieren können.

Wer würde zwei zusätzliche Sitze eigentlich bezahlen?

Besitzen Sie zum Zeitpunkt der Trennung bereits mindestens 1 Autokindersitz, stellt sich hier zunächst die Frage, wer diesen oder beide vorhandenen Sitze bekommt. Kindersitze sind ein Sonderfall, da sie kein klassischer Hausrat sind, sondern in ihrer Funktion klar den Kindern zugeordnet sind. Daher sollte der Kindersitz dort sein, wo das Kind ihn nutzen kann. Haben Sie nur 1 Auto, das es aufzuteilen gilt, bekommt dies zunächst meist der Elternteil, bei dem die Kinder wohnen und somit "folgen" die Sitze meist dem Auto. Eine 50/50-Teilung der Sitze würde wenig Sinn ergeben, es sei denn, je 1 Kind wohnt dauerhaft bei einem Elternteil

 

Falls dies nicht so ist und Extrasitze angeschafft werden müssen, fallen diese in der Regel nicht unter Sonderbedarf, sondern müssen aus dem regulären Kindesunterhalt angespart werden. Eine faire Lösung könnte auch darin bestehen, die Kosten für die Neuanschaffung der zwei Extrasitze hälftig aufzuteilen und dies in einer Scheidungsfolgenvereinbarung so festzuhalten.

Nachhaltigkeit: Wie Sie Kosten sparen können

Kindersitze sind teuer, aber mit etwas Planung können Sie nachhaltig und kosteneffizient vorgehen.

Weitergabe von Sitzen an das jüngere Kind

Ist ein Kind noch in der Babyschale und das ältere Kind bereits in einem Folgesitz derselben Marke, kann das jüngere Kind einfach "raufrutschen", wenn es aus der Babyschale herauswächst. Auf diese Weise kann die Isofix-Station weiterverwendet werden, und es entsteht kein Bedarf für zusätzliche Anschaffungen.

Kompatible Systeme wählen

Viele Hersteller bieten modulare Systeme an, bei denen Babyschalen, Folgesitze und größere Kindersitze auf derselben Isofix-Basis befestigt werden können. Dies spart Kosten und ist langfristig praktisch.

Markenbindung

Bleiben Sie möglichst bei einer Marke. Das erleichtert die Kompatibilität von Zubehör wie z.B. Kinderwagenadapter oder wie gesagt den Isofix-Stationen, und sorgt für eine längere Nutzungsdauer der Sitze.

Welche Kindersitze sind überhaupt benutzbar? Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es?

Kindersitze sind gesetzlich vorgeschrieben und sorgen für die Sicherheit der Kinder im Auto. Dabei gibt es klare Vorgaben.

Ab wann und wie lange?

Kinder müssen ab der Geburt bis zum Alter von 12 Jahren oder einer Körpergröße von 1,50 m in einem geeigneten Kindersitz gesichert werden.

Normen und Sicherheitsstandards

Erlaubt sind ausschließlich Sitze, die den Normen ECE R44/04 oder ECE R129 (i-Size) entsprechen. Die i-Size-Norm ist moderner und fordert u. a. den rückwärtsgerichteten Transport für Kinder bis mindestens 15 Monate.

Richtungsorientierung

Rückwärtsgerichtete Sitze bieten besseren Schutz für Kopf und Nacken. Sie sind bis mindestens 15 Monate verpflichtend, sollten jedoch, wenn möglich, länger genutzt werden.

Position im Auto

Kindersitze gehören in der Regel auf die Rückbank. Der Beifahrersitz darf nur genutzt werden, wenn der Airbag deaktiviert ist, besonders bei rückwärtsgerichteten Sitzen.

Befestigung

Isofix-Systeme sind eine sichere und praktische Wahl, da sie das Risiko von Einbaufehlern minimieren. Ansonsten funktioniert es auch mit dem Gurtsystem des Autos, dauert aber etwas länger. Einige wenige Babyschalen sind auch für Reisen im Flugzeug zugelassen.

Alles in allem

Das Thema Kindersitze kann nach einer Trennung schnell zur Herausforderung werden – sowohl finanziell als auch organisatorisch. Mit klaren Absprachen und einer durchdachten Planung lassen sich jedoch Streitigkeiten vermeiden.

 

Haben Sie noch offene Fragen zum Thema Unterhalt oder suchen Sie schnelle Antworten? In unserem FAQ zur Unterhaltsberechnung finden Sie die wichtigsten Informationen rund um Kindesunterhalt, Kosten und mehr auf einen Blick!