Geht es um den Unterhalt, geht es ums Geld. Oft aber stehen noch ganz andere Aspekte im Hintergrund, die den Unterhaltsstreit haben entstehen und vielleicht sogar eskalieren lassen. Oft hat ein Partner die Trennung nicht verarbeitet und hat sich in seiner Enttäuschung, Wut und in seinen Rachegelüsten jegliche Verständigung verbaut. Um einen Streit beizulegen, braucht es aber im Regelfall immer zwei Parteien. Eine Partei allein macht noch keinen Frieden.
Allerdings darf diese Erkenntnis kein Grund sein, jegliche Verständigung als illusorisch einzuschätzen. Sind Sie bereit, sich auf eine Einigung einzulassen, sollten Sie den ersten Schritt tun. Gehen Sie auf den Ex-Partner zu und signalisieren Sie, dass Sie Ihren Unterhaltsstreit beilegen wollen. Vielleicht gelingt es sogar, dass Sie sich mit Ihrem Ex-Partner oder Ihrer Ex-Partnerin versöhnen. Sie brauchen ja nicht gleich wieder zusammenzuleben. Auch eine Freundschaft, die über Ihre Trennung und Scheidung fortbesteht, kann Ihr Leben bereichern.
Wenn Sie diesen ersten Schritt nicht tun, gibt es keinen Fortschritt. Sie dürfen nicht darauf hoffen, dass Ihr Ex-Partner die Initiative ergreift. Stellen Sie also Ihre Vernunft über Ihre emotionalen Vorbehalte und positionieren Sie sich für eine mögliche Einigung. Wenn Ihnen dieser Schritt gelingt, sind Sie auf einem guten Weg. Erst danach kommt der nächste Schritt in Betracht. Eine Einigung vollzieht sich immer in Schritten und zwar in kleinen Schritten, die aufeinanderfolgen und bei denen ein Schritt den nächsten Schritt ermöglicht. Und genau in diesen kleinen Schritten muss sich auch Ihr Denken vollziehen.