Finanzielle Engpässe können schnell zu Problemen führen, insbesondere wenn das Gehalt verspätet auf dem Konto eingeht und Unterhaltszahlungen fällig sind. Das Problem kann unabhängig davon auftreten, ob das Gehalt am 15. des Monats oder an einem anderen Stichtag erwartet wird. In diesen Fällen ist es wichtig, rechtzeitig zu reagieren, um rechtliche Konflikte und Spannungen mit dem Unterhaltsempfänger zu vermeiden.
Bleibt Ihr Gehalt einmal aus und Ihr Konto ist leer, hilft Ihnen auch die beste Unterhaltsberechnung nicht weiter. Verfügen Sie jedoch über Rücklagen, die eine kurze Lücke abdecken können, ist es wichtig, dass die Unterhaltshöhe fair und korrekt berechnet wurde. Ist dies nicht der Fall und Sie geraten deshalb in finanzielle Schwierigkeiten, sollten Sie uns einschalten. Lassen Sie noch heute Ihren Unterhalt online bei uns berechnen (lesen Sie hier unser FAQ dazu), um unnötige finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Gehaltszeitpunkte und ihre Auswirkungen auf die Unterhaltszahlung
Es gibt keine gesetzlich festgelegte Frist, wann Arbeitgeber das Gehalt auszahlen müssen. Der Auszahlungstermin wird in der Regel im Arbeitsvertrag vereinbart und kann daher variieren. Je nach Zeitpunkt kann es eng werden, den Kindes- oder Ehegattenunterhalt pünktlich zu zahlen. Dieser muss in der Regel im Voraus, also zu Beginn des Monats gezahlt werden. Daher ist eine vorausschauende finanzielle Planung gefragt.
Gehalt zum 1. des Monats
Wenn das Gehalt am 1. des Monats gezahlt wird, lässt sich der Unterhalt oft pünktlich leisten, da auch die Unterhaltszahlungen in der Regel zu Beginn des Monats fällig sind. Man sollte jedoch nicht zwingend auf dessen Eingang warten und erst danach die Unterhaltszahlung veranlassen. Erfolgt die Zahlung per regulärer Überweisung, kommen in der Regel nämlich noch 1-2 Tage Bearbeitungszeit hinzu.
Im Idealfall sollte genügend Puffer auf dem Konto sein, um den Unterhalt unabhängig vom exakten Eingang direkt zu Monatsbeginn aus den vorigen Monatsgehältern, also Ersparnissen, leisten zu können. Mit einer sorgfältigen Finanzplanung und einem guten Überblick über die monatlichen Ausgaben lassen sich finanzielle Engpässe vermeiden. So wird sichergestellt, dass der Unterhalt termingerecht überwiesen wird.
Gehalt zum 15. des Monats
Wenn das Gehalt erst am 15. des Monats eingeht ist es erst rechtwichtig, finanzielle Rücklagen oder einen Puffer zu haben, um den Unterhalt fristgerecht zu zahlen. In solchen Fällen hilft ein Notfallfond dabei, die Lücke zwischen Gehaltseingang und Unterhaltsfälligkeit zu überbrücken. Eine durchdachte Budgetplanung hilft, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass der Unterhalt auch in Monaten mit späterem Geldeingang pünktlich gezahlt werden kann. Zusätzlich sollte bei erwarteten Verzögerungen die frühzeitige Kommunikation mit dem Unterhaltsempfänger erfolgen, um das Vertrauen zu wahren und mögliche rechtliche Schritte zu vermeiden.
Gehalt zum Ende des Monats
Falls das Gehalt erst am Ende des Monats gezahlt wird, sollte sich der Unterhalt mit dem Gehalt (quasi aus dem Vormonat) problemlos zahlen lassen. Eine Zahlung des Kindes- oder Ehegattenunterhalts zu Beginn des Monats mit dem Gehalt aus demselben Monat ist nicht pünktlich möglich. Als Beispiel: Kommt Ihr Gehalt am 30. Mai an, so können Sie mit diesem Gehalt den Unterhalt am 01. April zahlen.
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Überblick Kindesunterhalt
Mein Gehalt ist zu spät – wie soll ich den Unterhalt rechtzeitig zahlen?
Wenn das Gehalt aufgrund von technischen Verzögerungen, Feiertagen oder anderen Faktoren verspätet auf dem Konto eingeht, können kurzfristige finanzielle Engpässe entstehen. In solchen Fällen ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterhaltszahlungen dennoch pünktlich zu leisten.
GUT ZU WISSEN
Was tun, wenn Arbeitgeber zu spät zahlt?
Wenn der Arbeitgeber das Gehalt verspätet zahlt, sollten Sie zunächst den Arbeitsvertrag prüfen und ein Gespräch suchen, um die Gründe zu klären. Bleibt die Zahlung aus, senden Sie eine schriftliche Mahnung mit Zahlungsfrist und verweisen auf Verzugszinsen (§ 288 BGB) sowie mögliche Schadensersatzansprüche. Dokumentieren Sie alle entstandenen Kosten, auch die, die Ihnen nun entstehen, wenn Sie wegen der Verspätung nicht rechtzeitig Unterhalt zahlen konnten. Bei anhaltender Verzögerung können Sie rechtlichen Rat einholen, für die entsprechenden Monate ggf. Verzugszinsen oder Schadensersatz einfordern und eine Klage beim Arbeitsgericht einreichen.
Hier einige Lösungswege, die helfen können, finanzielle Engpässe zu vermeiden:
- Rücklagen und Puffer: Es ist ratsam, einen finanziellen Puffer in Form von Rücklagen aufzubauen, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Diese Rücklagen ermöglichen es, den Unterhalt auch dann rechtzeitig zu zahlen, wenn das Gehalt verspätet auf dem Konto eingeht.
- Frühzeitige Kommunikation: Wenn absehbar ist, dass das Gehalt verspätet eintreffen wird, sollte der Unterhaltsempfänger umgehend informiert werden. Dies schafft Transparenz und hilft, Missverständnisse sowie mögliche Konflikte zu vermeiden. Eine offene Kommunikation kann auch das Vertrauen zwischen den Parteien stärken.
- Finanzplanung und Budgetkontrolle: Eine vorausschauende Finanzplanung ist entscheidend, um finanzielle Schwierigkeiten zu verhindern. Durch die Berücksichtigung regelmäßiger (z.B. Miete, Versicherung, Unterhalt) und unerwarteter Ausgaben (z.B. Reparaturkosten für Auto oder Waschmaschine) lässt sich sicherstellen, dass der Unterhalt auch in Monaten mit verspätetem Gehalt pünktlich überwiesen werden kann.
- Dauerauftrag und manuelle Zahlung: Ein Dauerauftrag kann hilfreich sein, um den Unterhalt automatisch und regelmäßig zu überweisen. Allerdings besteht bei verspätetem Gehalt das Risiko, dass nicht genügend Guthaben auf dem Konto vorhanden ist, was zu Überziehungsgebühren oder abgelehnten Zahlungen führen kann. Daher kann es vorteilhaft sein, den Unterhalt manuell zu zahlen, um einen besseren Überblick über den Kontostand und die finanzielle Situation zu behalten.
Durch diese Lösungswege lassen sich die Auswirkungen von verspäteten Gehaltszahlungen effektiv abmildern und der Unterhalt zuverlässig gewährleisten.
EXPERTENTIPP
Wie hoch sollten die Rücklagen sein?
Der genaue Betrag, wie viele Rücklagen nötig sind, hängt ganz von Ihrer individuellen Situation ab. Je nach Einkommen, Ausgaben und festen finanziellen Verpflichtungen, sollte ein bestimmter Betrag angespart werden. Nach einer bekannten Finanz-Faustregel sind 3 bis 6 Monatsgehälter zu empfehlen. Bei einem Einkommen von 2.000 EUR wären das 6.000 bis 12.000 EUR. Um die Unterhaltszahlung sicherzustellen, sollte mindestens der Unterhalt für 1 Monat liquide vorgehalten werden. Müssen Sie z.B. monatlich 350 EUR Unterhalt zahlen, ist es gut, immer mindestens 350 EUR auf dem Konto zu haben. Gelingt es Ihnen 700 bis 1.050 EUR leicht verfügbar beiseite zu legen, haben Sie sogar für 2-3 Monate Sicherheit. Das könnte hilfreich sein, wenn Sie kurzfristige Lohneinbußen durch Kurzarbeit oder kurze Arbeitslosigkeit überbrücken müssen. Die Unterhaltshöhe wird nämlich nicht automatisch an solche Situationen angepasst.
Was passiert, wenn der Unterhalt nicht pünktlich gezahlt wird?
Bleibt die Unterhaltszahlung ohne Erklärung aus, weiß der Unterhaltsempfänger nicht, wieso und könnte bereits weitere Schritte einleiten, bevor Sie die Zahlung nachholen. Er hat folgende Optionen:
- Mahnung und Aufforderung zur Zahlung, dies kann mit zusätzlichen Kosten z.B. durch Zinsen verbunden sein
- Zwangsvollstreckung, z.B. durch Lohnpfändung
- Bei Kindesunterhalt und dauerhaften Zahlungsverzögerungen: Unterhaltsvorschuss, den Sie dann an den Staat zurückzahlen müssen
Um unnötigen Stress zu vermeiden und Ihr Verhältnis zueinander für die weitere Abwicklung von Zahlungen und Abstimmung bzgl. gemeinsamer Kinder zu erhalten, empfiehlt sich also die rechtzeitige Meldung. Sprechen Sie offen darüber, wann das Gehalt bei Ihnen eingeht und wie Sie das Problem zukünftig lösen möchten.
Rechtliche Anpassungen der Unterhaltshöhe bei dauerhaften finanziellen Problemen
Wenn sich Ihre finanzielle Lage langfristig verschlechtert, beispielsweise durch eine Gehaltsreduzierung oder Krankheit, kann es notwendig werden, die Unterhaltszahlungen anzupassen. Keinesfalls sollten Sie den Unterhalt auf Eigeninitiative einfach selber kürzen. Liegt ein Unterhaltstitel vor, riskieren Sie sonst die Zwangsvollstreckung. In Deutschland haben Sie die Möglichkeit, beim Familiengericht eine Änderung des Unterhaltstitels zu beantragen, sobald sich Ihre Einkommensverhältnisse erheblich verändert haben. Um sicherzustellen, dass der Antrag erfolgreich ist und alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, ist es sinnvoll, sich zuvor rechtlich beraten zu lassen. So können Sie frühzeitig Klarheit schaffen und unangenehme Konsequenzen vermeiden.
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Alles in allem
Insgesamt zeigt sich, dass verspätete Gehaltszahlungen oder unerwartete finanzielle Engpässe zu erheblichen Problemen bei der Unterhaltszahlung führen können. Durch eine frühzeitige Planung, gute Kommunikation und gegebenenfalls rechtliche Anpassungen der Unterhaltspflicht lassen sich viele dieser Schwierigkeiten minimieren.
Sollten Sie weiterhin Probleme mit der pünktlichen Unterhaltszahlung haben oder Ihre aktuelle finanzielle Situation überprüfen wollen, lassen Sie noch heute Ihren Unterhalt online bei uns berechnen. Dies gibt Ihnen Klarheit und hilft, zukünftige Konflikte zu vermeiden.